4. Oktober 2012
Infos zum Forschungsprojekt "Zwergwuchs (SD2)" beim Labrador Retriever
Im Hinblick darauf, dass mir sehr viele "Zwergwuchsträger" in der Labrador Retrieverzucht (auch im Ausland) bekannt sind, erhoffe ich mir bei vielen weiteren Hundebestitzern von Labrador Retrievern durch Veröffentlichung meines Briefes an meine Welpenkäufer einen offeneren Umgang mit diesem Thema!!!
Kopie meines Briefes an die Welpenkäufer meines J-Wurfes (verkürzte Form):
Liebe Welpenkäufer,
auf freiwilliger Basis habe ich vor einigen Jahren mit meinen Hündinnen "Joy" und "Hanka" an einem Forschungsprojekt der Uni Bern für "Zwergwuchs beim Labrador Retriever" teilgenommen, welches vor Jahren von Frau Dr. Niehof-Oellers aus Düsseldorf (Tierärztin a.D. und Labrador Retriever Züchterin seit über 30 Jahren) ins Leben gerufen wurde.
....... Kurzfristig ist es nun den Verantwortlichen der Uni Bern gelungen, dass ab Oktober 2012 ein DNA-Test für Zwergwuchs beim L.R. zur Verfügung steht.
.......Nun erhielt ich am 26. September 2012 das Testergebnis von der Uni Bern, welches besagt, dass meine "Enjoy v.d.R.K." kein Gen für Zwergwuchs trägt (Ergebnis GG = clear). Ihre Tochter "Hanka v.d.R.K." ist Anlageträger (GC = carrier). Da meine Joy "frei" ist, bedeutet das, dass Hanka das mutierte Gen für Zwergwuchs über ihren bereits verstorbenen Vater (FTCH Kelland Ross) in sich trägt.
Lt. Frau Dr.Niehorf-Oellers ist es für die Labrador Retrieverzucht wichtig, dass Zuchttiere (Rüden und Hündinnen), die das mutierte Gen in sich tragen, in Zukunft nur mit einem "freien" Partner verpaart werden. Leider ist es aber nun bei meinem J-Wurf im Januar 2012 von mir unwissentlich geschehen, dass Hanka als Anlageträger mit dem Anlageträger "An Indiana Jones of Nature`s Garden" verpaart wurde. Zum Zeitpunkt des Deckaktes gab es den DNA-Test noch nicht und das Ergebnis von "Indi" liegt der Besitzerin Ina auch erst kurzfristig vor (siehe unter www.affelter-hohl.de).
Frau Dr. Niehof-Oellers hat das Forschungsprojekt mit sehr großem Einsatz über 2 Jahre gefördert und hat dafür gesorgt, dass aus vielen unterschiedlichen Linien Blut von L.R. für die Forschung abgenommen wurde. Sie hat versichert, dass ihr kein "affected" Hund (also ein Hund, der das mutierte Gen von Vater und Mutter aufweist) bekannt ist, der irgendwelche krankhafte Symptome zeigt!
Also Ruhe bewahren!
Vom Phänotyp her sind diese Hunde nicht unbedingt als kleinwüchsig zu erkennen, d.h.sie müssen nicht unbedingt sehr klein sein.
........Im Internet findet man Berichte über Zwergwuchs beim Tschechischen Wolfshund, Deutschen Schäferhund, Bärenhund, etc. - diese zeigen leider nicht immer die "milde Form" des Zwergwuchs wie der Labrador Retriever.
........Um mehr über das Forschungsprojekt zu erfahren, bitte ich Euch, auf die Homepage von Frau Dr.Niehof-Oellers zu gehen (www.keienfenn.de) - zuerst unter "Neuigkeiten" - dann "Zwergwuchs"
Euch Welpenkäufer möchte ich nun bitten, von einem Tierarzt Blut von Eurem Hund für einen Test abnehmen zu lassen - zum Einen für Euch und zum Anderen für das Forschungsprojekt.
Im Anhang findet ihr das entsprechende Formular .........
Sehr wahrscheinlich wird es in meinem J-Wurf "freie" Hunde, "Träger" oder auch "affected Hunde" geben (autosomal rezessiver Erbgang). Die "freien Hunde" und die "Träger" können lt. Frau Dr. Niehof-Oellers weiterhin bei Erfüllung der entsprechend anderen Zuchtvoraussetzungen für ein evt. Zuchtvorhaben eingesetzt werden. Auch mit homogozyt Kleinwüchsigen kann lt. ihrer Aussage wie bisher gezüchtet werden - Voraussetzung ist natürlich, dass diese Hunde (wie auch die "Träger") immer nur mit einem "freien" Hund verpaart werden.
...... Mir ist es nun sehr wichtig, dass ich mit meinem Schritt an die Öffentlichkeit gehe, damit ich möglichst viele Hundeführer und vor allen Dingen Züchter aufrütteln und überzeugen kann, mit ihren Hunden einen Test machen zu lassen. Der Umgang mit Offenheit in der Zucht kann unseren Hunden in der Zukunft nur dienen. Ein DNA-Test für Zwergwuchs muss so selbstverständlich werden wie die Teste für EIC, CNM und PRA.
Zu Zeiten ohne DNA-Teste konnten die Züchter persönlich nichts dazu, wenn sie z.B. EIC-, CNM- oder PRA- Träger unwissentlich miteinander verpaarten. Im Zeitalter der DNA-Teste haben sie aber nun die Möglichkeit, auf Dauer immer mehr gesunde Hunde zu züchten. Und das sind wir unseren Hunden schuldig!
Meine "Hanka" wird nun in 2014 wie geplant gedeckt. Natürlich werde ich für sie einen für Zwergwuchs "freien" Deckrüden auswählen.
............ Grüße von Daga
DNA-Testergebnis aus dem Forschungsprojekt "Zwergwuchs SD2" vom 26.9.2012 :
"Enjoy von den Rheurdter Kuhlen" wurde "frei" getestet (Ergebnis "frei" = GG clear)
(Boogie v.d.R.K. x Windwood Blackthorn)
"Hanka von den Rheurdter Kuhlen" ist Anlageträger (Ergebnis "Träger" = GC)
(Enjoy v.d.R.K. x FTCH Kelland Ross)
Die Ergebnisse vom 24.10. + 2.11.2012 liegen inzwischen vor:
Genotyp SD2 frei
Jaron
Jogi
Jette
Genotyp SD2 Träger
Juna
Jule
Just Funny
Jamie
Genotyp SD2 "affected"
Jana Lotte